Geschichte der Fachstelle

 

Von Hansruedi von Arx und Thomas A. Friedrich (2019)

Es gibt sie noch, die Fügungen: Die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Ende der 1980er-Jahre hatten ein paar engagierte Köpfe in der Region Olten die Idee, eine (kleine) Anlaufstelle zu schaffen, um Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker der näheren Umgebung mit Weiterbildungsangeboten und bezüglich Beratung in Anstellungsfragen zu unterstützen. Dazu musste Geld gefunden werden; eine der Anfragen ging an die römisch-katholische Synode (Landeskirche) des Kantons Solothurn – und deren Antwort war fast zu schön, um wahr zu sein: Wenn nachgewiesen werden könne, dass ein wirkliches Bedürfnis für eine solche Stelle vorhanden sei, dann finanziere die Synode eine komplette Stelle für den ganzen Kanton! Der geforderte Nachweis gelang und am 1. Januar 1990 konnte die Kantonale Arbeitsstelle für Kirchenmusik SO (mit der berühmten Abkürzung: KAfK) loslegen.

Der Hauptauftrag ist in all den Jahren der gleiche geblieben: Aus- und Weiterbildung in allen kirchenmusikalischen Bereichen. Dazu zählen wir selbstverständlich auch die notwendigen Kompetenzen in liturgischer und musiktheoretischer Hinsicht. Des Weiteren gehören zum Arbeitsalltag Beratungen in Anstellungs- und Orgelfragen, das Durchführen von Kursen im Auftrag der Chorverbände und des kantonalen Organistenverbandes, die Mitarbeit in den verschiedensten Gremien im ganzen Bistumsgebiet (immerhin hat der Bischof von Basel seinen Sitz in unserem „Revier“!) und schliesslich das Führen einer umfangreichen Bibliothek mit Chor- und Orgelwerken zur Ansicht und zum Ausleihen.
Zwei Spezialitäten waren charakteristisch für die Strukturen der Fachstelle.
    1.  Es gab zunächst keine eigenen Unterrichtsräume. Das führte aber positiv dazu, dass die Kurse an verschiedenen Orten im Kantonsgebiet durchgeführt wurden. So konnte der speziellen froschartigen und von Gebirgszügen zerteilten Form des Kantonsgebietes Rechnung getragen werden: die Kurse kamen zu den Menschen.
    2.  Der Mangel an fixen Unterrichtsräumen hatte oft auch zur Folge, dass der Kurs-Fahrplan (erst) zusammen mit den Angemeldeten definitiv festgelegt wurde. Ein besonderer Anspruch an die Flexibilität aller Beteiligten, aber auch so etwas wie ein lohnendes Geheimrezept.

Von KAfK zu FaKiSo

Seit 2009 nennt sich die Institution neu "Fachstelle Kirchenmusik Kanton Solothurn", kurz "FaKiSo" und ist zusammen mit den Fachstellen "Jugend", "Jungwacht-Blauring" sowie "Diakonie und soziale Arbeit" als Bürogemeinschaft hinter dem Bahnhof Olten in die Tannwaldstrasse 62 eingezogen. Es herrscht eine offene, von grosser Kollegialität und Respekt geprägte Arbeitsatmosphäre. Hier gibt es auch zwei Gemeinschaftsräume, die für kleinere Kurse genutzt werden können.

Die Notenbibliothek, welche seit jeher im Bibliotheksaal von St. Martin in Olten untergebracht war, befindet sich seit 2020 ebenfalls in den Räumlichkeiten der Bürogemeinschaft.

Personen 

Die Menschen, welche die Stelle nun seit 30 Jahren geprägt haben und prägen, sind:
Stellenleiter:
  • Hansruedi von Arx (Januar 1990 bis August 2018)
  • Thomas A. Friedrich (seit September 2018)
Fachliche Mitarbeitende:
  • Udo Zimmermann (2007-2016)
  • Thomas A. Friedrich (2016-2018)
  • Renata Maria Jeker (seit September 2019)
Sekretariats-Leiterinnen:
  • Alice Fröhlicher (1994-1999)
  • Maria von Däniken (1999-2012)
  • Karin Roth (2012-2016)
  • Monique von Arx (seit Januar 2017)

Auch wenn die Besucherzahlen in den Gottesdiensten seit Bestehen der Fachstelle stets am Sinken sind, so ist die Fachstelle selbst doch stets gewachsen. Dies zeigt sich insbesondere darin, dass nach vier Jahren eine Sekretärin zur Entlastung des Stellenleiters angestellt werden konnte und nach weiteren 13 Jahren ein zweiter fachlicher Mitarbeiter hinzukam. In dieser Zeit ist auch die Bibliothek stetig gewachsen und wird monatlich mit den wichtigsten Neuerscheinungen im Bereich der Kirchenmusik ergänzt. Um am Puls der Zeit zu bleiben, abonniert die Fachstelle elf Fachzeitschriften zu den Themen Orgel, Liturgie und Chorgesang, wovon neun auch archiviert werden und von Interessierten eingesehen werden können.

Kurse

Wie oben erwähnt, pflegt die Fachstelle ein flexibles Ausbildungssystem:

Einerseits werden ganz traditionell ein- oder mehrtägige Fortbildungen mit konkreten Daten ausgeschrieben. Andererseits richten sich gewisse Ausbildungen nach den Möglichkeiten der Studierenden, was vor allem für die C-Ausbildung gilt, die dezentral geführt wird. Die Orgelausbildung findet in Zusammenarbeit mit dem Solothurnischen Organistenverband bei diversen Lehrern im ganzen Kanton verteilt statt, die Chorleitungsausbildung wiederum in einer Kleingruppe nach gegenseitiger Terminabsprache.

Seit 2019 ist die Fachstelle zusammen mit den übrigen Fachstellen der Synode EduQua-zertifiziert und auf der synodalen Bildungs-Homepage www.bildung-so.ch vernetzt.

Da drei der vier synodalen Fachstellen eine Bürogemeinschaft bilden, ist die Zusammenarbeit bei fachstellenübergreifenden Projekten recht einfach. Ein typisches Beispiel hierfür ist das gemeinsame Angebot der «Nacht der Lichter», welches wir inzwischen den Pastoralräumen im Kanton anbieten www.nachtderlichter.com

Zum 30-Jahr-Jubiläum im Jahr 2020 wurde die Fachstellen-Homepage neu gestaltet, auf dass wir weiterhin mit Elan ans Werk gehen und unseren Beitrag zur Weiterentwicklung der Kirchenmusik auf Kantonsgebiet leisten können. 

Im September 2023 sind wir neu an der Römerstrasse 7 in Olten eingemietet (im 3. Stock - mit Lift).